1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Rating 0.50 (1 Vote)

Nicht nachlassen!

Liebe Kollegin, lieber Kollege,
seit November 2005 wehren wir uns gegen die Arbeitsplatzvernichtung bei der Deutschen Telekom AG, weil sie den Beschäftigten und dem Unternehmen die Perspektiven und den Kunden die Ansprechpartner nimmt. Wir ringen um Beschäftigungssicherheit, leisten Widerstand gegen die Belastungen des laufenden Konzernumbaus, reklamieren einen Strategieschwenk des Konzerns
zugunsten der Beschäftigten und haben uns seit Oktober dieses Jahres nun auch mit tiefgreifenden Angriffen auf Gehälter und Arbeitszeiten auseinander zu setzen. Seit mehr als einem Jahr machen wir dem Management deutlich: Die Telekom-Beschäftigten wollen nicht verkauft, nicht gekündigt und nicht ihrer Konditionen beraubt werden. Sie wehren sich mit ver.di aktiv gegen entsprechende Unternehmenspläne.

Hilf mit
Wir bitten Dich, unsere Anstrengungen aktiv zu unterstützen. Der Widerstand gegen die Arbeitsplatzvernichtung, gegen die Pläne zur Zerschlagung der Telekom und gegen die Lohndrückerei wird unsere wesentlichste Aufgabe auch im kommenden Jahr sein. Diese Aufgabe können wir nur gemeinsam bewältigen.

Nicht abwarten
Nach dem Wechsel an der Spitze des Vorstandes der Telekom AG erwarten wir vom Management eine Kurskorrektur beim Umgang mit dem Personal. Wir wollen uns aber nicht allein auf unsere Argumente verlassen, sondern wir verleihen ihnen Nachdruck. Deshalb bereiten wir uns auf eine längere Auseinandersetzung vor, um Perspektiven für die Telekom-Beschäftigten einzufordern. Eine Kampagne ist notwendig, um den Kapitalmarktinteressen etwas entgegen zu setzen, die immer unverhohlener eine Aufspaltung der Telekom, einen noch schärferen Personalabbau und den Verkauf von Unternehmensteilen vom Management fordern. Der Bedrohung von Konditionen und Arbeitsplätzen werden wir uns mit dieser Kampagne widersetzen. Wir bitten Dich dazu um aktive Unterstützung.

Weitersagen
In einer ersten Phase unserer Initiative wollen wir die belastende betriebliche Situation bei der Telekom und die soziale Wirkung der Angriffe auf die Beschäftigten nach draußen vermitteln. Wir wollen den Medien und der Politik das "richtige Leben" näher bringen und den Unmut rüberbringen, der entstanden ist, weil bei der Telekom offensichtlich nur noch die Dividenden zählen und das Personal zur Dispositionsmasse degradiert wird. Wir ringen um Beschäftigungssicherheit, um Perspektiven und um ein Ende der Bedrohungskultur, die das Management verbreitet hat.

Sicherheit statt uferlose Belastung
Zu Beginn unserer Kampagne wollen wir "Belastungswarnungen" an das Management adressieren. Wir werden belegen, dass auch immer mehr Kunden kein Verständnis dafür haben, wie mit dem Personal umgesprungen wird. Wir werden unsere Alternativen zum Personalabbau verdeutlichen, die sich mit den Begriffen Serviceverbesserung, Vertriebsausbau und Stärkung der Innovationskraft verbinden. Wir wollen Beschäftigungssicherheit durchsetzen, Standorte erhalten und ein Ende des Verkaufs von Unternehmensteilen gewährleistet sehen.

Demotivation beenden
Wir haben kein Verständnis dafür, dass der Konzern wieder umgebaut werden soll, mit dem offensichtlichen Ziel, die Konditionen zu verschlechtern. Wir rufen das Management auf, die bisherigen Pläne beiseite zu legen und sich stattdessen mehr um die Motivation der Beschäftigten zu sorgen. Wir appellieren an Betriebs- und Personalräte, um Sinnhaftigkeit im Unternehmensalltag zu ringen. Welchen Sinn macht es, mit zu verantworten, dass Belastungen und Überzeiten steigen, wenn gleichzeitig immer mehr Personal abgezogen wird? Welchen Sinn macht die Ausgestaltung der einen Organisationsänderung, wenn die nächste bereits angekündigt wird? Antworten auf diese Fragen wollen wir gemeinsam reklamieren.

Widerstandskraft ausbauen
Die Auseinandersetzungen dieses Jahres haben unsere Widerstandsfähigkeit belegt. Der Zulauf von neuen Mitgliedern macht deutlich, dass die Menschen für unsere Sache zu gewinnen sind. Bitte trage durch aktive Mitgliederwerbung dazu bei, dass wir noch nachdrücklicher in den bevorstehenden Auseinandersetzungen um die Beschäftigteninteressen ringen können.

Mit kollegialen Grüßen

Lothar Schröder
Bundesfachbereichleiter

Lothar Holzwarth
Vorsitzender Bundesfachbereichsvorstand

pdf 2006_12_02_nicht_nachlassen 163.16 Kb