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Am 28. Juni 2018 folgten über 80 Kolleginnen und Kollegen der T-Systems Magdeburg/Biere dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di zum Warnstreik in der laufenden Entgeltrunde.

Der Arbeitgeber hat bisher kein Angebot vorgelegt und nicht einmal einen neuen Termin für die vierte Verhandlungsrunde angeboten. Die Gewerkschaft ver.di ruft ihre Mitglieder/innen dazu auf, dies durch Streiks zu erzwingen und dem Arbeitgeber damit deutlich zu zeigen, dass dieses Vorgehen in der Tarifrunde inakzeptabel ist.

Die Kolleginnen und Kollegen sind aber nicht nur deswegen frustriert, sondern der geplante Arbeitsplatzabbau nimmt in ihrer Firma immer deutlichere Formen an. Jürgen Kriependorf schätzte ein, dass der Arbeitgeber erst den Personalabbau, der mit der angekündigten Stellenreduzierung um 2100 FTE bis zum 1.1.2019 verbunden ist, realisieren will, um danach die verbleibenden Beschäftigten mit etwas mehr Gehalt zu beruhigen. "Ein Judas-Lohn, den Arbeitsplatzverlust der eigenen Kolleginnen und Kollegen bezahlt zu bekommen. Dagegen können wir uns nur in der Gewerkschaft ver.di vereinigen, um die Machtfrage, die der Arbeitgeber gestellt hat, angemessen zu beantworten."

Mathias Schweitzer, Vorsitzender des ver.di-Ortsvereins Magdeburg, berichtete über die Erfahrungen in der Deutsche Telekom bzgl. Standortreduzierungen, die jetzt in Größenordnungen auch für T-Systems angekündigt sind. Angelehnt an ein Zitat von Martin Niemöller führte er aus: "Als sie den Standort Zwickau schlossen, war ich ruhig, ich war kein Zwickauer. Als sie den Standort Chemnitz schlossen, war ich ruhig, ich war kein Chemnitzer .... Als sie den Standort Magdeburg schlossen, war niemand mehr da, der mit mir kämpfen konnte." Die Städte können beliebig ausgetauscht werden. Die Beschäftigten von T-Systems in allen Städten in Deutschland müssen jetzt zusammenstehen, denn der Arbeitgeber stellt die Beschäftigung und damit die Beschäftigten in Deutschland komplett in Frage.

Die Beschäftigten der TSI haben an einem herrlichen Sommertag bei sommerlichen Temperaturen gestreikt. Wenn das Thema, um das sie kämpfen, nicht so frustrierend gewesen wäre, hätte man schon mal an Urlaub denken können. Alle Beteiligten waren sich einig, wenn der Arbeitgeber nicht endlich einlenkt und verhandelt, werden wir wieder streiken!