1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 Rating 0.00 (0 Votes)

Am 18.5.2016 folgten 73 Kolleginnen und Kollegen der T-Systems an den Standorten Magdeburg und Biere dem Aufruf der Gewerkschaft ver.di zu einem zweistündigen Warnstreik. Die Kolleginnen und Kollegen der T-Systems aus Biere und aus dem Standort Steinkuhle kamen zur Lübecker Str., um dort an der Streikveranstaltung teilzunehmen.

Angelika Kracht-Ullmann und Jürgen Kriependorf informierten während der Veranstaltung über den Stand der Tarifverhandlungen und den unseriösen Zusammenhang, den der Arbeitgeber zwischen betrieblichen Themen und den Tarifverhandlungen herstellt. Besonderen Unmut der Streikenden erzeugte das Verhalten des Arbeitgebers, bisher kein Angebot vorzulegen. Nach seinen eigenen Aussagen will der Arbeitgeber, dass die Beschäftigten durch Lohnverzicht auch noch die Kosten der Transformation von T-Systems tragen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen nicht nur die Gesundheitsgefahren durch Überlastung hinnehmen, sie sollen als Dank auch noch von der Gehaltsentwicklung im Konzern abgekoppelt werden. Das ist nicht hinnehmbar!!

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Angelika Kracht-Ullmann sammelte während der Veranstaltung für den bedürftigen Arbeitgeber.

 

Dorothea Forch, Gewerkschaftssekretärin ver.di, informierte die Streikenden über die Rolle der Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen. Wenn Tarifverhandlungen erfolgreich sein sollen, werden nicht nur die Streikenden auf der Straße benötigt. Erforderlich sind auch Tarifverhandler der Gewerkschaft, die Mitglieder der Verhandlungskommissionen (auch aus den Betrieben, z.B. bei uns Angelika Kracht-Ullmann), die unterstützenden Abteilungen in den zentralen und dezentralen Einheiten der Gewerkschaft. Diese gesamte Organisation verursacht natürlich Kosten, die nur durch Mitgliedsbeiträge finanziert werden können.

Wenn man in Deutschland eine Versicherung abschließen könnte, um jedes Jahr ein Prozent Gehaltserhöhung zu bekommen und von dieser Erhöhung nur ein Prozent als Versicherungsbeitrag zahlen müsste (z.B.: Erhöhung Gehalt 50€, Erhöhung Beitrag 0,50€), hätten wahrscheinlich fast alle diese Versicherung. Die Abschlüsse der Gewerkschaften liegen meist höher als ein Prozent pro Jahr und der Beitrag bei einem Prozent. Warum trotzdem Arbeitnehmer diesen Zusammenhang nicht erkannt haben, NOCH nicht in der Gewerkschaft sind und auch noch oft den Beitrag als Grund angeben, ist kaum nachvollziehbar. Insbesondere wenn man bedenkt, dass dies die Auseinandersetzungsfähigkeit der Gewerkschaft schwächt bzw. in Frage stellt.